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Am 27.1.2020, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts, haben die SchülerInnen der Klasse 10FL2 im Rahmen eines Stadtrundgangs gemeinsam mit Herrn Böß an die Schicksale von ca. 500 Frauen erinnert, die zur Zeit des Nationalsozialismus im Konzentrationslager Salzgitter Bad inhaftiert waren und hier zur Arbeit in der Waffenproduktion gezwungen wurden.
Von unserer Schule führte der Weg zunächst zum Gittertor, wo sich damals das sog. „Kleineisenwerk“ befunden hat, in dem die Frauen neben der „AG für Bergbau- und Hüttenbedarf“ in der Windmühlenbergstraße (heute SMAG) insbesondere in der Granatherstellung arbeiten mussten.
Danach wurde am Jüdischen Friedhof in der Tillystraße an die Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens im Nationalsozialismus erinnert und zugleich deutlich, dass Antisemitismus und Ausgrenzung leider bedrückend aktuell sind, wie u.a.

der Anschlag auf die Synagoge in Halle im letzten Jahr gezeigt hat.
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Salzgitter Bad an der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber des Union-Sportplatzes befindet sich heute ein Parkplatz, auf dem lediglich ein Gedenkstein und zwei Info-Tafeln an die Geschichte dieses Orts erinnern. In diesem Konzentrationslager waren von September 1944 bis zur Räumung am 7. April 1945 ausschließlich Frauen untergebracht, die zumeist aus politischen Gründen festgenommen und aus unterschiedlichen Ländern Europas nach Salzgitter deportiert worden waren. Über deren katastrophalen Lebensumstände, die Einrichtung des Gedenkortes im Jahr 1994 sowie die letztlich verworfenen Überlegungen hier einen Wohnmobilstellplatz einzurichten, informierten sich die SchülerInnen vor Ort und legten anschließend in Gedenken an die Frauen Blumen nieder.

Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes unter der Leitung von Herrn Böß hatten sich die SchülerInnen im Vorfeld bereits intensiv mit den Biographien und Schicksalen einzelner Häftlinge beschäftigt.
Die Botschaft am Ende der Exkursion und des Projektes lässt sich mit der Aussage von Joanna Kiaca, eine der im KZ in Salzgitter Bad inhaftierten Frauen, wie folgt zusammen fassen:
„Unsere Kenntnis über die vergangene Zeit muss an die folgenden Generationen weitergegeben werden. Diese Kenntnis soll die Menschen und Völker verbinden. Die Würde und die Menschenrechte müssen über Ideologie und Gewaltherrschaft siegen.“

Weitere Informationen finden sich unter http://www.gedenkstaette-salzgitter.de/orte/salzgitter-bad/